Die Vojta-Therapie im Jugend- und Erwachsenenalter

Was ist Vojta-Therapie:

Der Neurologe und Kinderneurologe Prof.Dr. Vaclav Vojta entdeckte und bestätigte während seines beruflichen Wirkens bestimmte und bei jedem Menschen vorhandenes physiologische Bewegungsmuster. Diese stehen im zentralen Nervensystem gespeichert zur Verfügung und können durch klar definierte Reize ausgelöst werden. Sie sind als Grundlage der menschlichen Bewegungen zu sehen.
Die Vojta-Therapie nutzt bestimmte Ausgangsstellungen und spezielle Druckzonen am Körper des Patienten, um diese angeborene Bewegungsmuster zu aktivieren. Über einen bestimmten Zeitraum können diese physiologischen Muster dann in das spontane Bewegungsverhalten des Patienten integriert werden. Dabei wirken diese Muster korrigierend auf erworbene Fehlhaltungen und Bewegungsstörungen.
Dadurch hebt sich die Vojta-Therapie zu anderen physiotherapeutischen Methoden ab, bei denen meist über bewußtes Trainieren von Bewegungsmustern korrigierend Einfluß auf Fehlhaltungen genommen werden soll.

Wirkung:

Die Vojtamethode nimmt auf unterschiedliche Körperebenen über die vorhandenen Nervenbahnen Einfluß. So zum Beispiel auf Skelettmuskulatur( Streckung und Zentrierung an der Wirbelsäule und anderer Gelenke), innere Organe ( Atemregulation und Verbesserung der Blasen-, Darmfunktion), Bewegungskoordination im Gesichts- und Mundbereich
( Saug-, Schluck und Kaufunktionen, Koordinierung der Augenbewegungen) bishin zu höheren Gehirnfunktionen ( z.B.:Wahrnehmung, Orientierung, Konzentration) und Stabilisierung der Psyche.

Anwendungsgebiete:

Neurologische Störungen:

- Hemiparesen/ Schlaganfall
- Periphere Lähmungen
- Residuale Paresen nach Bandscheibenvorfall
- Muskelerkrankungen
- Multiple Sklerose
- Querschnittlähmungen

Orthopädische Probleme:  

- Fehlstellungen der Wirbelsäule
- Gelenkeinschränkungen unterschiedlicher Ursachen

Wann darf Vojta-Therapie nicht eingestzt werden?

- akute fiebrige und entzündliche Erkrankungen
- bestimmte Herz- und Muskelerkrankungen
- Schwangerschaft
- Glasknochenkrankheit

Basistherapie für andere Therapien:

Durch die verbesserte Haltungs- und Bewegungssteuerung wird die Konzentrationsfähigkeit des Patienten erhöht. Somit kann die Vojta-Therapie Voraussetzungen zur effizienteren Arbeit bei anderen Therapien , wie z. B. Logopädie und Ergotherapie erzielen.

Die Vojtamethode ist von den Kassen anerkannt und wird nach ärztlicher Verordnung angewandt. Vojtatherapeuten haben eine anerkannte berufliche Weiterbildung nach Standards  und Leitlinien der Internationalen Vojta Gesellschaft e.V. erfolgreich abgeschlossen.